Neues von Implaneo

Angstpatienten wie Jürgen Baumann trauen sich jahrelang nicht zum Zahnarzt – mit fatalen Folgen fürs Gebiss

Ein aufwendiges Verfahren kann ihnen wieder Hoffnung geben!

In eine Leberkäs-Semmel beißen. Die Semmel knusprig, der Leberkäs weich und saftig – darauf freut sich Jürgen Baumann am meisten. Überhaupt, auf das Essen. Und darauf, dass er auf Fotos jetzt wieder lachen kann, mit offenem Mund. Kein verkniffenes Lächeln, die Lippen aufeinandergepresst, damit niemand seine Zähne sieht. Oder das, was von ihnen übrig ist. Jürgen Baumann ist ein Angstpatient.



Er ging jahrelang nicht zum Zahnarzt, weil er Angst vor den Schmerzen hatte. Er putzte seine Zähne nicht mehr. Die wackelten, manche waren schon ausgefallen. Nach 14 Jahren hat Jürgen Baumann es gewagt. Der 48-Jährige hat sich wieder auf einen Zahnarztstuhl gelegt. Etwas mehr als zwölf Stunden dauerte es, da hatte er keine eigenen Zähne mehr im Mund. Dafür 28 neue, aus dem 3-D-Drucker, maßangefertigt im Labor, während er operiert wurde. Er sagt: „Ich habe auf die Operation hingefiebert wie ein Kind auf den Heiligen Abend.“ Morgens um sieben ging es los, OP-Saal eins, Vollnarkose. Jürgen Baumann liegt auf dem Zahnarztstuhl. An der Wand hängt ein Bildschirm, er zeigt den Mund des Patienten und das, was die beiden Zahnärzte Wolfgang Bolz und Christian Maischberger darin gerade machen. Unten am Bildschirm klebt ein Foto von Jürgen Baumann, er lacht darauf mit offenem Mund. Von Zahnlücken kann man bei ihm kaum sprechen: Im Unterkiefer sind mehr Lücken als Zähne.

Nach 14 Jahren ohne Arztbesuch stehen nur noch 17 Zähne.

„Viele unserer Patienten sind jahrelang nicht zum Zahnarzt gegangen. Sie identifizieren sich nicht mehr mit ihren Zähnen“, sagt Zahnarzt Bolz. „Wenn sie sie putzen, blutet es und tut weh. Sie putzen dann nicht mehr, wollen mit ihren Zähnen nichts mehr zu tun haben.“ Das war auch bei Jürgen Baumann so. Er kam nach 14 Jahren ohne Zahnarztbesuch zu Bolz, weil seine Mutter von dem Verfahren in der Zahnklinik Implaneo gelesen hatte. Und weil er auf ein neues Leben hoffte, eines mit schönen Zähnen. Bolz und seine Kollegen haben sich auf Patienten wie Baumann spezialisiert. Sein Kollege Hannes Wachtel und er begannen 2007 damit, Patienten neue feste Zähne einzubauen, oben und unten im Kiefer verschraubt, sodass die Besitzer dieser Zähne sie nicht selbst herausnehmen können. „Mit diesen Patienten habe ich die glücklichsten, die ich jemals hatte“, sagt Bolz, der seit mehr als 30 Jahren als Zahnarzt arbeitet. Sein Kollege und er seien mit der Methode nicht die ersten in Deutschland gewesen, aber doch unter den ersten. Mehr als 1000 Patienten hätten sie seitdem in ihrer Klinik behandelt.

Die Operation von Baumann beginnt um 7.30 Uhr. Der Mann schläft, eine Anästhesistin wacht über ihn, Bolz zieht ihm die Zähne. 17 hat er noch, von 28, die ein gesunder Erwachsener im Normalfall hat, ohne Weisheitszähne. Die Zähne von Jürgen Baumann wackeln, sie sind krank und entzündet, deshalb hat er seit Jahren in keine Leberkäs-Semmel mehr beißen, keine Spareribs mehr abnagen können. Diese Zähne können die Ärzte nicht retten. Fünf Minuten, dann sind sie draußen. Platz für den Neuanfang. Drei Hilfsimplantate werden eingesetzt, die Kiefer digital gescannt, die Daten werden zum Zahntechniker ins Labor gesendet. Im Oberkiefer säubert Bolz das Entzündungsgewebe, schneidet das Zahnfleisch auf, es blutet. Er fräst den Kieferknochen glatt, bohrt vier Schrauben in den Oberkiefer, die hinteren schräg, damit sie gut im Knochen verankert sind. Diese Schrauben werden später die Brücke mit den neuen Zähnen halten. Sie sollen ein Leben lang halten. Das Gleiche macht Bolz dann noch einmal im Unterkiefer. Von dem Zähneziehen, dem Bohren, Saugen, Schrauben, dem Piepen der Geräte bekommt Jürgen Baumann nichts mit. Er sagt, er hatte schon immer Angst vorm Zahnarzt. Als Kind habe er ruppige Zahnärzte erlebt, solche die ihm wehtaten und denen das egal war. Irgendwann sei er dann eben nicht mehr hingegangen.

Wie viele Menschen wohl Angst vor dem Zahnarzt haben? Christoph Benz von der bayerischen Landeszahnärztekammer geht davon aus, dass es fünf bis zehn Prozent der Bevölkerung sind. Für viele der Betroffenen sei es ein Tabuthema, kaum jemand spreche offen über seine Angst. Ältere Menschen würden besonders häufig darunter leiden. „Sie haben die Zahnmedizin zu einer Zeit erlebt, als sie noch wirklich scheußlich war“, sagt Benz, der selbst Zahnarzt ist. „Heute geben wir uns viel Mühe.“ Eine schmerzfreie Behandlung, weniger Bohren, weniger Zähne ziehen, das versuchten die meisten. Wer lange nicht beim Zahnarzt war, dem empfiehlt Benz, erst einmal eine Zahnreinigung machen zu lassen. Diese sei zwar nicht zu hundert Prozent schmerzfrei, aber die Schmerzen seien überschaubar. Und aus Sicht des Zahnarztes sei es sinnvoll, die Zähne vor einer weiteren Behandlung erst einmal zu reinigen. Wichtig sei es, dem Patienten nicht zu versprechen, dass es nicht wehtue. „Wenn es dann doch schmerzt, ist er enttäuscht.“

Jürgen Baumann ist aus der Vollnarkose erwacht. Es ist 16.30 Uhr, der große Moment. Der OP-Saal sieht jetzt aus wie ein normaler Behandlungsraum, die Schläuche und die piependen Geräte sind weg. Auf einem kleinen Tisch liegen die neuen Zähne, mit rosaglänzendem Zahnfleisch, von Zahntechnikern nach der Form des Gesichts, des Mundes und der früheren Zähne entworfen, im 3-D-Drucker aus Kunststoff hergestellt. Baumann liegt auf dem Stuhl, er hat seine Hände auf die Oberschenkel gelegt, die Augen geschlossen. Bolz schraubt die neuen Zähne mit vier Schrauben an den Implantaten im Oberkiefer fest. Jürgen Baumann stöhnt, die Zahnarzthelferin sagt: „Es drückt a bissi.“ Dann der Unterkiefer, Jürgen Baumann ächzt, sein linker Fuß zuckt nach oben. Die Zahnarzthelferin hat ihm ihre Hand auf die Schulter gelegt. „Hallo, noch alles okay?“, fragt Wolfgang Bolz. „Ähä“, macht Jürgen Baumann – wie man eben macht, mit mehreren Fingern und Geräten im Mund. Die Zähne sind fest, „einmal zubeißen“, sagt der Arzt und dann: passt es nicht. „Die passen super drauf, aber wir haben den Biss nicht. Ein Kilometer, Fatih!“, ruft er dem Zahntechniker zu, der hinter ihm steht. „Das wird super gut“, sagt er zu seinem Patienten, aber erst muss Fatih Birinci noch einmal ran. Sie haben heute zum ersten Mal ein neues Verfahren getestet, haben die Kiefer digital abgeformt, statt ein echtes Modell anzufertigen, und das Ganze dann im 3-D-Drucker hergestellt. „Das Schwierigste ist, dass der Biss stimmt“, sagt Bolz. „Analog haben wir das ziemlich gut im Griff. Digital noch nicht. Aber das ist lösbar.“

Rund 16.000 Euro kosten die neuen Zähne – pro Kiefer.

In der Zahnklinik von Wolfgang Bolz und seinen Kollegen gibt es zwei Labore, die Zahntechniker arbeiten im Haus. „Nur weil sie hier sitzen und bei uns im OP sind und sehen, wo unser Problem ist, sind wir da, wo wir heute stehen“, sagt Bolz. Birinci nimmt die neuen Zähne wieder mit, schleift und probiert so lange, bis Ober -und Unterkiefer wirklich zueinander passen. Jürgen Baumann wartet derweil im Aufwachraum und fragt sich, wann er wohl endlich etwas essen kann. Bis zu 18 Monate kann es dauern, bis sich der Patient an die neuen Zähne gewöhnt, bis sich der Kiefer angepasst hat. In eine Leberkäs-Semmel beißen kann Baumann aber schon früher. Die Schrauben seien sofort belastbar, sagt Bolz. Nach drei Monaten wird Baumann eine Brücke aus Keramik bekommen. Andere behalten das Modell aus Kunststoff.

So oder so, die Patienten müssen ihre neuen Zähne so reinigen, als wären sie echte. Zwei- bis dreimal im Jahr sollen sie in die Klinik kommen. Dann werden die Implantate kontrolliert, es wird geprüft, ob auch die Zwischenräume zwischen den Schrauben sauber sind und ob sie regelmäßig mit Zahnseide gepflegt werden. Bolz sagt, fast alle Patienten kümmerten sich gut um ihre neuen Zähne. „Klar werde ich sie pflegen“, sagt Jürgen Baumann. „Dafür, sie nicht zu pflegen, sind sie zu teuer.“ Rund 16.000 Euro kosten ihn seine neuen Zähne – pro Kiefer. Die Zahnklinik vermittelt Finanzierungen, auch Jürgen Baumann hat eine abgeschlossen. „Andere kaufen sich davon ein Auto. Aber mit dem kann ich nicht gescheit essen. Außerdem habe ich schon eines“, sagt Baumann.

Draußen ist es schon dunkel, es ist kurz vor sieben Uhr abends, da darf sich Baumann wieder auf den Zahnarztstuhl setzen. Zweiter Versuch. Platzhalter rausdrehen, die neuen Zähne festschrauben, erst unten, dann oben. Der Zahntechniker steht in der Tür, geht zu den Ärzten, guckt in den Mund, nickt und lächelt. Bolz bohrt dann noch ein wenig an den neuen Zähnen – völlig schmerzfrei natürlich. Dann ist der Zahnarzt zufrieden. Er fährt den Zahnarztstuhl nach oben, Jürgen Baumann sitzt nun aufrecht. Bolz rollt mit seinem Stuhl rüber, bis er ihm gegenübersitzt, gibt ihm einen Spiegel in die Hand. Baumann hält ihn sich vors Gesicht. Und lacht. Er klopft sich auf die Oberschenkel, „sehr schön“, sagt er. „Bravo, gratuliere“, sagt Bolz und schüttelt seinem Patienten die Hand. „Ebenfalls!“, sagt dieser. Es ist kurz vor halb acht, als Baumann vom Zahnarztstuhl aufsteht und nach Hause fährt. Mit neuen Zähnen. Und einem Lachen im Gesicht.

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