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Zahnarzt-Tourismus – die TZ bohrt bei Münchner Klinikchefs nach

Egal ob gesetzlich oder privat versichert: An ihren Zahnarztrechnungen haben viele Patienten zu knabbern – jedenfalls, wenn sie für eine größere Behandlung berappen müssen.



Dann kommt schnell mal ein sogenannter Eigenanteil von mehreren tausend Euro zusammen. Dieses deutsche Kosten-Dilemma hat sich längst auch in unseren osteuropäischen (Billiglohn)-Nachbarländern herumgesprochen. In Ungarn, Tschechien oder Kroatien ködern Klinikbetreiber deutsche Patienten mit günstigen Pauschalangeboten und Extras wie kostenlosen Hotelübernachtungen – und immer mehr Kunden beißen an!

Trotzdem haben viele deutsche Zahnärzte keine Angst davor, dass sie aus Arbeitsmangel bald ihre Bohrer verschrotten müssen. Sie nehmen die Schnäppchenjagd der Patienten sportlich – und vor allem selbstbewusst. „Es mag ja sein, dass sich solche Auslandsreisen auf den ersten Blick rechnen“, sagen die erfahrenen Münchner Implantologen Dr. Wolfgang Bolz und Professor Dr. Hannes Wachtel, die in Bogenhausen eine Hightech-Dentalklinik betreiben. „Aber ob sich diese Auslands-Entscheidungen unterm Strich wirklich bezahlt machen, ist eine ganz andere Frage. Das ist in vielen Fällen zweifelhaft.“
In der tz beleuchten die Klinikchefs Bolz und Wachtel den Konkurrenzkampf der Zahnkliniken auf dem europäischen Gesundheitsmarkt – und erklären, warum deutsche Patienten ihrer Meinung nach zu Hause oft besser aufgehoben sind.

Die Preisunterschiede: Der Löwenanteil der Kosten wird im Zahntechnik-Labor verursacht. „Die Maßanfertigung von Kronen, Brücken oder künstlichen Zähnen macht in der Regel etwa 60 bis 70 Prozent der Gesamtrechnung aus“, erläutert Dr. Bolz. Gute Techniker seien in Deutschland gefragt, überaus rar – und deshalb gut bezahlt. „Einem Meister oder einem erfahrenen Gesellen muss man ein Monatsgehalt von 4000 bis 6000 Euro anbieten, sonst bekommt man gar keinen Bewerber für den Job.“ In Niedriglohnländern wie Ungarn oder Tschechien zahlen die Klinikbetreiber wesentlich weniger und können deshalb ganz anderes kalkulieren. Weitere Vorteile der ausländischen Konkurrenz: geringere Materialkosten, Mieten, Steuern und Lohnnebenkosten.

Die Behandlungsdauer: „95 Prozent aller größeren Zahnbehandlungen finden über einen längeren Zeitraum statt – das bedeutet: Sie erfordern mehrere Termine, zum Teil im Abstand von Wochen und Monaten“, betont Professor Wachtel. Er nennt ein Beispiel: „Bevor man überhaupt ein Implantat setzen kann, muss man oft erst einmal den Knochen wieder aufbauen oder Zahnfleisch verpflanzen. Das erfordert eine bestimmte Einheilphase – und damit Zeit.“

Die Nachsorge: „Zahnheilkunde ist nur dann erfolgreich, wenn der Patient lebenslang zur Nachsorge geht“, sagt Dr. Bolz. „Wenn man neben gründlichem Zähneputzen zwei bis vier Mal im Jahr eine professionelle Zahnreinigung machen lässt, kann man etwa 90 Prozent aller Zahnbehandlungen vermeiden. Dass man zur Zahnreinigung jedes Mal ins Ausland reist, ist eher unrealistisch.“

Die Ästhetik: Patienten setzen bei ihren Zahnbehandlungen unterschiedliche Schwerpunkte. „Manche wollen einfach nur wieder schmerzfrei und kraftvoll zubeißen können. Es ist ihnen nicht so wichtig, dass die Zähne perfekt ausschauen – sie sollen in erster Linie einwandfrei funktionieren“, weiß Dr. Bolz. „Es gibt aber auch viele Patienten, die großen Wert auf die Ästhetik legen“, sagt der Experte. „Wenn man als Zahnarzt hohe ästhetische Anspüche erfüllen will, dann muss man die zahntechnischen Anfertigungen einprobieren, den Feinschliff machen und das Ergebnis nachkontrollieren. Das geht in der Regel nicht, wenn man den Patienten dazu jedes Mal hunderte Kilometer aus dem Ausland anreisen lassen muss.“

Die Qualität der Zahntechnik: „In Osteuropa arbeiten zweifellos viele gut ausgebildete und fähige Kollegen, und auch bei manchen deutschen Zahnärzten ist nicht alles Gold, was glänzt“, betont Professor Wachtel. „Allerdings schwankt die Qualität der verwendeten Materialien und der Anfertigungen aus dem Zahntechniklabor in Osteuropa oft stärker als in Deutschland. Für den Patienten sind diese Unterschiede während der Behandlung aber nur schwer zu erkennen. Und hinterher steht im Beschwerdefall oftmals kein Ansprechpartner mehr zur Verfügung. Eine neutrale Gutachterstellewie in Deutschland, an die sich jeder Patient kostenlos wenden kann, existiert dort nicht.“
Zudem könne es Probleme mit der Garantie auf den Zahnersatz geben. „Viele ausländische Kliniken gewähren zwar beispielsweise Garantie auf die eingesetzten Implantate, nicht aber auf die künstlichen Zähne.“ zur Erklärung: Unter Implantaten versteht man nur die Titanstifte, die im Knochen verankert werden. Sie dienen praktisch als Tragpfosten für den künstlichen Zahn.

Die Komplikationen: Wenn man beispielsweise provisorischen Zahnersatz verliert oder sich eine Entzündung bildet, sollte der Patient schnell einen Zahnarzt aufsuchen. Was aber, wenn der Patient nicht erneut ins Ausland reisen kann? Dr. Bolz: „Wenn ein deutscher Zahnarzt nacharbeiten muss, kommen zusätzliche Kosten auf den Patienten zu – und die fallen womöglich hoch aus, weil er mit der Behandlung nochmal ganz von vorne anfangen muss. Dann kann sich die vermeintliche Ersparnis durch die Auslandsreise für den Patienten letztlich als die teurere Variante entpuppen.“ Andreas Beez



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